Röm.11:18-25

" So bedenke wohl: "Nicht du trägst die Wurzel, sondern die Wurzel trägt dich. Du magst nun einwenden: "Aber es sind doch Zweige abgebrochen worden, damit ich eingepfropft würde." Ganz recht! Aber nur wegen ihres Unglaubens sind sie abgegebrochen worden, und du stehst wegen deines Glaubens an ihrer Stelle. Werde deshalb nicht hochmütig, sondern sei auf der Hut! Denn wenn Gott diejenigen nicht verschont hat, die von Natur aus Zweige jenes Baumes waren, so wird er wahrlich auch dich nicht verschonen. Beachte darum sowohl die Güte als auch die Strenge Gottes! Seine Strenge gegen die, welche abgefallen sind; seine Güte dir gegenüber, sofern du in seiner Liebe verharrest; andernfalls wirst auch du abgehauen werden. Umgekehrt werden jene wieder eingepfropft, sobald sie ihren Unglauben aufgeben. Gott ist ja mächtig genug, sie wieder einzupfropfen. Denn wenn du aus dem von Natur aus wilden Ölbaum herausgeschnitten und entgegen dem Naturgesetz auf einen edlen Ölbaum aufgepfropft worden bist, wieviel eher werden die Zweige, die von Natur aus dahin gehören, ihrem Mutterleib wieder einverleibt werden! Ich möchte euch, meine Brüder, über das Geheimnis, das hierin verborgen liegt, nicht in Unkenntnis lassen, damit ihr in eurer Selbstklugheit nicht eine irrige Meinung in diesem Punkte heget: Verstockung ist über einen Teil der Israeliten gekommen, die bis zu dem Zeitpunkt andauern wird, wo die Gesamtheit der Nichtisraeliten in die Gemeinde Gottes eingereiht sein wird."

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Predigt:

Meine lieben Brüder und Schwestern,

kein leichter Text, den uns da unser Apostel Paulus vorstellt. Doch für unser Selbstverständnis und um unsere Bedeutung erkennen zu können, ist dieses Bild wichtig: Wir sind Zweige - wilde und edle. Wer sich an Jesus Christus festhält, wer an ihn glaubt, kommt zum Leben!

Er steht als Synonym für den heilsamen Glauben und er ist der Baum, der seine Glieder versorgt.

Dieser unser 'Baum des Lebens' - so möchte ich ihn trefflich nennen, ist im fruchtbaren Erdreich der Wahrheit verwurzelt! Und dieser Boden, aus dem der Baum alles was er benötigt, um groß, stark und gesund zu sein, ist von Gott bereitgestellt. Aus Ihm ist und Ihm gehört alles im Positiven Fruchtbare.

Wenn wir dieses Bild, meine Lieben, in uns aufnehmen, dann können wir begreifen, wie fatal das Herausbrechen eines Zweiges aus dem edlen Baum ist!

Paulus führt die Israeliten in die Erinnerung, dass sie doch das auserwählte Volk sind und sich im Glauben zu bewegen haben. Mit und in Christus, sind auch wir auserwählt, sind wie gesagt 'Glieder seines geistigen Leibes' und haben auch uns im Glauben zu bewegen.

Es gibt die tragbare, die sichere und für alle geeignete Brücke, und diese Brücke heißt : Jesus Christus - und mit jeder Glaubenbemühung, gehst du einen Schritt auf dieser Brücke hin zum höchsten Ziel.

"Nur wegen ihres Unglaubens sind sie abgebrochen worden", so bemerkt der Apostel und wendet sich nun an die Gesamtheit der Nichtisraeliten - und damit an uns. Und was sagt er uns?

"Du stehst wegen deines Glaubens an ihrer Stelle."

Welch gute Nachricht, für dich und für mich, welch stärkende Aussage!

Und doch sollten wir an dieser Stelle ein Weilchen verharren und uns fragen:

Ja habe ich denn einen so starken Glauben, dass ich würdig bin, als ein Zweig,

der nicht von Natur aus diesem Baume zugehörig ist, in diesen eingepfropft zu

werden?

Des Paulus" Aussagen aber schenken uns die Zuversicht, so ein Zweig sein zu dürfen. -

Doch du weißt ja, wie gerecht Gott ist und du weißt, dass Er nichts verschenkt. Und du weißt ebenfalls, dass du deinen Glauben lebendig zu erhalten hast, damit dein Geist durchblutet sei davon.

Als Angehörige Christi haben wir keinen Grund und - um es mal etwas strenger zu sagen - kein Recht den doch lebensspendenden Glauben zu verlieren. Wir haben auch kein Recht und keine wirkliche Veranlassung, auf irgendeinen Mitmenschen in Hochmut herabzusehen. Denn es ist wahrhaftig nicht unser Verdienst, der uns diese wunderbare Zugehörigkeit zum Baum des Lebens beschert oder bescherte, sondern es ist die Güte Gottes, die uns die geistigen Versorgung zuführt, wofür Er uns, also dich, auserwählen ließ. Verharre also, oh Seele, in der Liebe Gottes, erfühle dich in Dankbarkeit und lobe und preise Ihn, denn wer die Gnadenerweise des Höchsten nicht zu schätzen - und zu schützen - weiß, "wird abgehauen werden!"

Was immer noch an Unglaube in uns sein könnte, wenn uns Zweifel bewegen und uns Zeitverzug aufhalten möchte, wir sollten es tunlichst aufgeben, denn nur dann dürfen wir in Hoffnung leben, wieder dem edlen Ölbaum eingepfropft zu werden. Keine Frage: 'Gott ist ja mächtig genug" Dies zu tun!

Wir sollten unser Glaubensgebäude bestmöglich und zügig ausbauen, liebe Geschwister, denn die Zeit ist nicht uns, sie ist uns nur überlassen. Der Herr aller Zeit ist und bleibt alleinig Gott der Herr. Ais Ergebnisse Seiner Liebe, Weisheit und Gerechtigkeit bestimmt Er, wer wann an sich die Vorzüge erfahren darf, die sich aus der Zugehörigkeit zum Mutterbaum ergeben.

An dieser Stelle kommt die Frage: Wie fühlst du deine Zugehörigkeit? Vermitteln sich mir Freude und Zufriedenheit meines Geistes oder sucht mein Geist nach Gründen der Dankbarkeit?

Durchströmt mich ein Gefühl der Liebe und Hingabe, da ich doch um die Nähe meines Erlösers Jesus Christus weiß?

Lasst es uns gemeinsam sagen - freuen wir uns doch zusammen über die wunderbare Fügung, dass wir mit Christus unsere Auferstehung kosten dürfen. Denn wir sind Zweige seiner, im Baume belassen. Oder wir sind aus dem wilden Ölbaum herausgeschnitten und mittels des rechten Glaubens dem edlen Ölbaum aufgepfropft! Und so, wie der versorgende Baum alles an ihn mit Kraft durchströmt - von Wurzelwerk bis zur Krone! - so gewinnst auch du aus heiliger Kraft und trinkst aus dem Od, das alles zum Blühen bringt und gute Früchte hervorbringt.

Lasst uns also festhalten an dem, was wir an Glaubenserkenntnis haben dürfen und bringen wir unsere Gläubigkeit mehr und mehr zur Blüte. Damit keiner von uns zu den Verstockten - zu denen Paulus einen Teil der Israeliten zählt gehören. Dann dürfen wir Bewerber sein, die in der "Gesamtheit der Nicht-Israeliten in die Gemeinde Gottes eingereiht" werden können. Dafür, für diesen Weg, der uns gegeben ist, wollen wir aus ganzem Herzen danken

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